Auch zum 8. Frauenparlament in Köln am 13. März 2006 kamen 30 engagierte Frauen, dieses Mal ins Bezirksrathaus Innenstadt. Auf Einladung von Andreas Hupke, Bezirksvorsteher im Stadtbezirk Innenstadt (B'90/Grüne), erarbeiteten sie in vier Ausschüssen Beschlussvorlagen, die sie dann im Plenum diskutierten und verabschiedeten:
Arbeit
 

- Geschlechtsunabhängige Einstufung von Qualifikation, Leistung und Lohn (Bewerbungsunterlagen geschlechtsneutral ohne Photo und Vornamen nach amerikanischem Vorbild).
 - Jobsharing in qualifizierten Bereichen und Positionen.
 - Einführung einer Frauenquote im Top Management branchenübergreifend (analog skandinavischem Modell).
 - Betriebliche Familienförderung gemäß bedarfsgerechtem Kriterienkatalog.
 - Flexiblere, familienbewusste Arbeitsbedingungen bzgl. Arbeitsort- und Arbeitszeitgestaltung (Homeoffice), auch nach Rückkehr aus der Elternzeit.
 - Mehr Anreize zur Sicherung von Arbeitsplätzen in Deutschland schaffen (analog zu Dänemark mit kurzfristiger Anschubfinanzierung).
 - Ethik ins Management integrieren (hohe Gewinne 
 Arbeitsplatzabbau).
 - Bessere steuerliche Förderung bzgl. Betreuung von Kindern und pflegebedürftigen Angehörigen.
 - Angemessene Personalentwicklung ins Personalmanagement integrieren (Menschen nach ihren Fähigkeiten einsetzen und fördern).
 
Armut und Soziales

- Erwerbsarbeit und Familienarbeit müssen gleichwertig behandelt werden.
 - Wenn Rente mit 67, dann unter Gender-Aspekten betrachten.
 - Unterschiedliche Wohnformen im Alter fördern.
 - Mehr Annerkennung der ehrenamtlichen Arbeit von Frauen.
 - Geschlechtergerechtere Verteilung öffentlicher Mittel.
 - Wiedereinführung des KölnTickets.
 - Flexible / an die Bedürfnisse der Eltern angepasste Aufnahme von Dreijährigen in den Kindergarten (insbes. geburtstagsbezogen).
 - Paritätische Besetzung von Entscheidungsgremien.
 - Ausreichende Betreuung von Kindern und Jugendlichen (qualitativ und quantitativ).
 
Bildung

- Leseförderung durch Kooperation zwischen Stadtteilbibliotheken und Schulen in den Stadtteilen.
 - Erhalt von Stadtteil- und Busbibliotheken.
 - Mehr Lehrerinnen in naturwissenschaftlichen Fächern (zur Förderung von Mädcheninteressen in Richtung Naturwissenschaften).
 - Genderaspekte als Bestandteil (Studienfach) der LehrerInnenausbildung.
 - Eltern und LehrerInnen sollen gleichermaßen erziehen / bilden, evtl. gefördert durch Mittel für gezielte Elternkurse, Sprachkurse für MigrantInneneltern, Alphabetisierungskurse.
 
Lebensraum
 

- Bei der Stadtplanung und bei städtebaulichen Maßnahmen sollen frauenspezifische Anforderungen umgesetzt werden!
 - In der Verwaltung (Leitungsgremien) und der Politik sollen dem Bevölkerungsanteil entsprechend mindestens 50% Frauen mitarbeiten und entscheiden!
 - Koordinationsstelle für intelligenten Wohnungstausch!
 - Bezahlbarer Wohnraum in der Stadt.
 - Menschenfreundliche Stadt! 
z.B. Straßenschilder mit Hausnummern, Feinstaub vermeiden. - Alternative Pflege und Wohnen im Wohnviertel z.B. Mehrgenerationenhaus.
 - ÖPNV soll sich an den Bedürfnissen der Fahrgäste orientieren. z.B. Bedarfshaltestellen, Taxiruf möglich.
 - Keine sexistische Werbung im Stadtbild!
 
