3. Nippeser Frauenparlament

am 8. März 2001


Die Beschlüsse

Das 3. Nippeser Frauenparlament am Weltfrauentag 2001 war wieder gut besucht, obwohl ein Großteil der mitwirkenden Politikerinnen an diesem Abend wegen Ratssitzung und Plenarwoche im Bundestag verhindert war. Nach dem Kennenlernen im Stehcafé haben die Frauen in vier Ausschüssen ihre Ideen und Vorschläge beraten und im Plenum die folgenden Forderungen beschlossen:

ArbeitArbeit
  1. Berücksichtigung der unbezahlten Arbeit von Frauen, die sie täglich zur Existenzsicherung der Familie leisten, in der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung.
  2. Förderung des gesellschaftlichen Ansehens von erwerbstätigen und nicht-erwerbstätigen Müttern
  3. Strukturen schaffen, die es Müttern ermöglichen, ihren Neigungen und Qualifizierungen entsprechend erwerbstätig zu sein (Hortplätze, Kindertagesstätten, die auch Schichtdienste z.B. im Gesundheitsbereich ermöglichen)
  4. Bezahlte Deutschkurse 2 - 3 Stunden täglich am Vormittag
  5. Förderung von Netzwerkarbeit, damit die Kompetenzen und Leistungen der Frauen von Frauen und Männern wahrgenommen und wertgeschätzt werden.
ArmutArmut
  1. Mütterarmut ist Kinderarmut
  2. Bezahlte Haus- und Erziehungsarbeit
  3. Mehr öffentliche Einrichtungen für Kinder und Jugendliche, damit Mütter erwerbstätig werden können
  4. Aufhebung der Arbeitsverpflichtung für alleinerziehende Mütter mit Kindern über 12 Jahren, solange die dazu notwendige Infrastruktur noch nicht vorhanden ist
  5. Verlängerung des Unterhaltsvorschussgeldes
  6. Anhebung der Mindestunterhaltssätze für Kinder über 12 Jahren (Düsseldorfer Tabelle)
  7. Zahlung des gesamten Kindergeldes grundsätzlich an den Elternteil, bei dem die Kinder leben
  8. Zahlung von Ausfallgeld, wenn vereinbarte Besuchskontakte nicht wahrgenommen werden
  9. Getrenntlebende und geschiedene Mütter, die nicht erwerbstätig sind und Unterhalt beziehen, dürfen nicht durch hohe private Krankenversicherungsbeiträge belastet werden.
  10. Öffentliche Stellen sollen immer den Unterhalt einziehen und an die Mütter und Kinder weiterleiten, um Konfliktpotenzial zugunsten des Kindeswohls zu reduzieren.
BildungBildung
  1. Vereinbarkeit von Kindererziehung und Aus-, Fort- und Weiterbildung
  2. Mehr Lehrerinnen in den naturwissenschaftlich-technischen Fächern (z.B. Mathe, Physik, Chemie, Informatik)
  3. Zeitweise Trennung der Geschlechter in den Schulen, um zielgerichtete Jungen- und Mädchenarbeit zu fördern
  4. Spracherwerb für anderssprachige Mädchen und Frauen ermöglichen
  5. Förderung des kulturellen Miteinanders beim Lernen
  6. Unterstützung des Frauenzentrums für Köln in Nippes
LebensraumLebensraum
  1. Konsequente Verhinderung des Parkens auf Fuß- und Radwegen
  2. Zeitliche Ausweitung der Buslinien 134 und 147 (länger und öfter)
  3. Querverbindungen des ÖPNV zwischen den Vierteln ausbauen
  4. Kinderwagengerechte und rollstuhlgeeignete Straßenbahnhaltestellen
  5. Gut lesbare Straßennamenschilder an jeder Ecke und deutlich erkennbare Hausnummern
  6. Förderung des Tausches großer gegen kleine Wohnungen und umgekehrt
  7. Konsequente Pflege der Grünanlagen (Bänke, Mülleimer reparieren, Wiesen von Hundekot befreien)
  8. Beim Pflanzen von Bäumen Sichtbehinderung beachten
  9. Flexible Müllentsorgung besonders auf Spielplätzen, Markt und Bürgersteigen
  10. Müllbeauftragte/r für Nippes
  11. Schnelle Sanierung PCB-/PCP-belasteter Einrichtungen und anschließende Kontrollmessungen

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